Doppelbilder und Therapie

Was sind Doppelbilder (Diplopie)?

Doppelbilder sind für Betroffene extrem störend und verwirrend. Sie können zu Schwindel, Unsicherheit, Kopfschmerzen und Orientierungsstörungen führen. Doppelbilder können in unterschiedlicher Form und Ausprägung in Ferne und Nähe oder auch nur im Seitblick auftreten.

Sie können vertikal (höhenversetzt), horizontal (seitlich versetzt) oder verkippt sein. Doppelbilder können auch sehr knapp nebeneinander liegen und „nur“ als Verschwommensehen wahrgenommen werden. Typisch bei binokularen (das heißt: bedingt durch Störungen des beidäugigen Sehens) Doppelbildern ist, dass sie verschwinden, wenn ein Auge zugemacht wird – egal, welches Auge geschlossen wird.

Harmlose Ursachen für Doppelbilder sind dekompensierte Schielneigungen oder altersbedingte Muskelermüdungen. Zur Differenzierung ist eine genaue orthoptische Diagnostik notwendig.

Therapie von Doppelbildern: 

Vielen Patienten mit Doppelbildern kann mittels einer Prismenfolie oder Prismenbrille geholfen werden. In 80% der Fälle ist es möglich, die Doppelbilder zumindest für den Blick geradeaus beseitigen zu können. Dies erhöht die Lebensqualität der Betroffenen enorm. 

Zur Therapie gehören auch regelmäßige Verlaufskontrollen, ob bereits eine Verbesserung einsetzt. Bleiben erworbene Doppelbilder auch nach einem Jahr noch bestehen, kann gegebenenfalls eine Schieloperation durchgeführt werden. Bei Lähmung eines oder mehrerer Augenmuskeln kann die Regenerationszeit bis zu einem Jahr, in einzelnen Fällen auch noch länger, dauern.

Mit Doppelbildern ist die Verkehrstauglichkeit nicht gegeben: das heißt, Autofahren ist verboten!